Wilhalm von Puchberg hatte 1397 die von ihm selbst als „Engelburch“ bezeichnete Burg im Land des Herzogs und mit dessen Erlaubnis erbaut. Außerdem erhielt er noch Fürstenstein. Im Gegenzug bekam der bayerische Herzog Wilhalms Anteil an Winzer.
Am Stammsitz des Rittergeschlechts der Puchberger zu Winzer gab es bereits eine Burg namens „Engelsberg“. Gut möglich, dass Wilhalm unsere Englburg in Anlehnung an diese Burg bei Winzer so benannt hat.
Von den Puchbergern wechselte der Besitz der Englburg bereits 1408 zu den Schwarzensteinern und von 1617 bis 1857 zu den Grafen von Taufkirchen.
Danach kam die Englburg in bürgerlichen Besitz. Mit einer kurzen Unterbrechung besaß die Familie Niedermayer von 1858 bis 1929 das Schloss Englburg. Schon bald wurde die Englburg eine Erholungsstätte und Sommerfrische für illustre Gäste und Treffpunkt vieler Kunstschaffender.
1929 erwarben die Schwestern der Congregatio Jesu die Englburg und führten sie als Erholungsheim und Sommerfrische weiter. Nach der Nutzung als Lazarett in den Kriegs- und Nachkriegsjahren erfolgte 1950 die Wiederaufnahme des Gast- und Pensionsbetriebs. Die Landvolkshochschule für Niederbayern/Oberpfalz führte hier ihre Kurse durch.
Nach 75 Jahren mussten die Ordensschwestern den Pensionsbetrieb 2004 aufgeben. Ab 2006 kam die Englburg erneut in Privatbesitz.
Durch eine maßvolle Bautätigkeit ist der besondere Ortscharakter bis heute erhalten geblieben. Der Kunstmaler Wilhelm Niedermayer (1899 – 1965) und der Bildhauer Karl Mader (1926 – 2004) lebten und fanden hier Inspiration.
Der erste Bundespräsident Theodor Heuss hat 1954 auf der Englburg während eines einwöchigen Urlaubs den Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zu den Genfer Rotkreuz Abkommen von 1949 unterzeichnet.