Bibelgarten St. Vitus – „Die Bibel als Weg des Lebens“
In den Jahren 2008/2009 verwirklichte der Markt Tittling die Marktplatzsanierung. Im Zuge dieser Sanierung wurde auch das Kirchenumfeld in die Planung mit einbezogen. Für Pfarrer und Pfarrgemeinderat war dies der Anstoß, das Gelände unterhalb der Pfarrkirche näher in Augenschein zu nehmen. 2009 wurde vom Pfarrgemeinderat ein Planungsteam gegründet und erste Überlegungen für einen Bibelgarten angestellt. Thematisch wurde der Bibelgarten unter das Leitwort gestellt: „Die Bibel als Weg des Lebens“.
Der Bibelgarten bietet den einheimischen und auswärtigen Besuchern, Kindergärten, Schulen und Wanderern auf dem neuen Pilgerweg „VIA NOVA“ einen Ort der Einkehr, der sinnenreichen Wahrnehmung und der meditativen Besinnung.
Der Bibelgarten St. Vitus in Tittling ist ein lebendiger Garten. Nicht nur die Pflanzen wachsen und wechseln entsprechend der Jahreszeit das Aussehen, sondern auch die Darstellung der Stationen wird immer wieder verändert werden.
Sie finden den St. Vitus-Bibelgarten unterhalb der Pfarrkirche.
Der Besucher betritt den Bibelgarten auf der Seite des Kirchwegs. Die erste Station ist das Paradies. Der Apfelbaum in der Mitte, umringt von allerlei Blumen, trägt die Schlange, den Beginn allen Übels.
Rechterhand begegnet man dem brennenden Dornbusch. Der gegenwärtige Gott, der Heilige, er gibt sich zu erkennen.
Am Berg Sinai künden die Gesetzestafeln von der Ordnung, die das Leben des Einzelnen aber auch der Gemeinschaft gelingen lassen. Wer ein gutes Leben haben möchte, der handelt so, wie es die Gebote anordnen.
Wohin der Weg führt, wenn der Mensch böse ist, das zeigt die abgebrannte Stätte, die für Sodom und Gomorrha steht.
Wer den Weg weiter geht, kommt vorbei am Schilf zur Wüste. Sie steht nicht nur für Mangel und Lebensfeindlichkeit, sondern auch für Selbstfindung und Umkehr.
Dann krümmt sich der Weg und führt den Besucher allmählich ins „Neue Testament“.
Linker Hand grüßt noch das gelobte Land und mit der Libanonzeder, die Schönheit der Schöpfung, während auf der rechten Seite bereits die Brotvermehrung vom sorgenden Gott kündet. Aus dem Felsen sprudelt das lebensspendende Wasser. In Gleichnissen spricht Christus vom Reich Gottes und vom rechten Handeln. Dies wird deutlich im Weizen mit dem Unkraut, den Weinstock und dem Feigenbaum. Dann wird der Besucher ins Zentrum eingeladen. Hier kann er auf einer Bank verweilen. Die Grafiken auf den Stelen fassen den Inhalt der biblischen Aussagen zusammen. Wo Christus geboren wird, da kündet sich der Friede an, der allen zugesagt ist, die guten Willens sind. Wenn der Besucher den Garten wieder verlässt, geht er vorbei am Siegeszeichen der Christen, am Kreuz. Der Kirschbaum im Beet der Kräuter, soll ein Symbol der Freude sein und die Kräuter selbst, dem Heil dienen. Der Spruch im granitenen Buch, sei ein festgemeißelter Segen, der dem Gast und dem Pilger zugesagt sei und jedem genauso fest ans Herz gelegt wird.
Am 4. Mai 2014 wurde der Bibelgarten feierlich eröffnet und durch Dekan Rudolf Kallmaier gesegnet.
Im Bibelgarten haben Theologen, Landschaftsgärtner, Floristen, Architekten, Handwerker, Erzieher, Bürokräfte und Hausfrauen mit geplant und an der Entstehung mitgearbeitet. Das Bibelgartenteam hat sich Informationen durch die Besichtigung anderer Bibelgärten eingeholt und Anregungen aus dem Internet erhalten.
Der Bibelgarten St. Vitus ist immer geöffnet. Ab ca. Ende April sind die empfindlichen, nicht winterharten Gewächse wieder im Bibelgarten eingesetzt, die vor dem Frost (Ende September oder Oktober) entfernt werden.
Durch die Informationstafeln im Bibelgarten, bei den Stationen, ist dieser Bibelgarten selbsterklärend.